Masterplan "Inklusion im Sport" in Niedersachsen
Gemeinsame Verantwortung für das Gelingen von Inklusion
Die Sportorganisation in Niedersachsen steht am Beginn einer neuen Ära (Zeitabschnitt). „Nichts über uns ohne uns!“- unter dieser Voraussetzung (Leitgedanken) hat der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen, gemeinsam mit dem Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN), Special Olympics Niedersachsen (SO NDS) und dem Gehörlosen Sportverband Niedersachsen (GSN) in den letzten eineinhalb Jahren den „Masterplan Inklusion im niedersächsischen Sport“ erarbeitet. Damit bündelt der LSB die Kompetenzen im Themenfeld Inklusion, setzt auf Synergieeffekte und vermeidet gleichzeitig Parallelstrukturen.
Der Masterplan setzt die Entwicklung fort, den der LSB und BSN bereits 2013 begonnen haben, um die Ziele der UN - Behindertenrechtskonvention auch im Sport umzusetzen. Der LSB und die Behindertensportverbände wollen bis 2030 die Inklusionsprozesse in den Sportvereinen, in den Landesfachverbänden und in den Sportbünden nachhaltig weiterentwickeln, damit Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt und gleichwertig im Sport und Ehrenamt teilnehmen und teilhaben können.
In insgesamt 8 Arbeitssitzungen seit Anfang 2019 haben der Vorstandsvorsitzende des LSB Reinhard Rawe, sein Stellvertreter Norbert Engelhardt, Marcel Lamers und die Referentin für Inklusion Anke Günster, gemeinsam mit Karl Finke (Präsident BSN), Jutta Schlochtermeyer (BSN), Vera Neugebauer (Präsidentin SO NDS.) und Sabine Schmitz (SO NDS), sowie Timo Kruckemeyer und Präsident Peter Fiebiger vom GSN, den Masterplan Inklusion erarbeitet. Moderiert wurden die Arbeitssitzungen im Auftrage des LSB vom Dipl. Pädagogen Peter Wehr von der Wehr Consulting GmbH aus Essen.
Der Masterplan Inklusion umfasst 11 Handlungsfelder mit 28 genau beschriebenen Zielen. Die Handlungsfelder sind:
- Verbandskultur
- Angebote
- Strukturen
- Qualifikation
- Barrierefreiheit / Zugänglichkeit
- Kooperationen
- Lobbyarbeit
- Kommunikation
- Service / Beratung
- Ressourcen
- Wissenschaft
In allen Handlungsfeldern sollen bis 2023 insgesamt 28 Projekte bzw. Ziele ausgearbeitet und möglichst umgesetzt werden. Die Projektkosten belaufen sich auf ca. 2 Millionen Euro über die 4 Jahre.
Die Ausarbeitung der Projekte und Ziele hat jetzt eine Projektgruppe übernommen, die Projektleitung liegt beim LSB. Mitglieder sind haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen der beteiligten Verbände. Für den GSN arbeitet Dagmar Mavaddat in der Projektgruppe.
Das Präsidium des LSB Niedersachsen hat auf seiner Präsidiumssitzung am 26. Februar 2020 den Masterplan angenommen. Leider hat die Corona Pandemie den Zeitplan etwas verzögert.
In 2 Konferenzen der Landesfachverbände und Sportbünde wurde der Masterplan am 11.09. und 12.09.2020 vorgestellt.
Endgültig verabschiedet wurde der Masterplan Inklusion auf dem 45. Landessporttag des LSB am 21. November 2020, der Corona bedingt, virtuell (bildlich über den Computer) online durchgeführt wurde.
Statements
Die Haupterrungenschaft dieses Masterplans ist das Signal der Führungskräfte, strukturell zusammenarbeiten zu wollen. Er ist ein wichtiger Baustein, damit wir unser Versprechen „Sport für alle“ anzubieten, auch einlösen“, sagt LSB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe. Für die Umsetzung will er auch externe Förderer gewinnen.
Karl Finke, Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen: „Die Beteiligung der Behindertensportverbände ist Ausdruck unserer gemeinsamen Überzeugung, dass wir die Expertise von Menschen mit Behinderung einbeziehen wollen- von Beginn an also auf Partizipation setzen. Wir setzen ein bundesweites Zeichen.“
Peter Fiebiger, Präsident des Gehörlosen- Sportverbandes Niedersachsen: „Wir sind stolz, dass wir an der Konzepterarbeitung mitgewirkt haben. Nun beginnt die Umsetzungsphase.“
Vera Neugebauer, Präsidentin von Special Olympics Niedersachsen: „Special Olympics Niedersachsen findet sich im Masterplan mit seinem Ansatz, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, wieder.“